Fahrradkino: In die Sonne schauen
Der Film wird gezeigt am Donnerstag, den 20. November 2025 um 19:30 Uhr in der Kinemathek in der Brotfabrik, Kreuzstraße 16, Bonn-Beuel

D 2025, 149 (!) min, mit Hanna Heckt, Lena Urzendowsky, Laeni Geiseler, Lea Drinda, Regie: Mascha Schilinski; ab 16 Jahren
Unser 60. Film, den wir seit Start des Fahrradkinos im Januar 2018 zeigen, wurde schon vor seinem Kinodebut am 11. September überschwenglich
besprochen und als einziger deutscher Film auf dem Filmfestival in Cannes mit dem Preis der Jury geehrt.
Es ist ein Meisterwerk der Berliner Regisseurin Mascha Schilinsky, die in dem zweieinhalbstündigen Epos die Geschichte von vier Frauen erzählt, die über einen Zeitraum von 100 Jahren bis in die Gegenwart auf demselben Bauernhof in er Altmark aufwachsen. Die Geschichten der vier Frauen sind miteinander verwoben, die eine Frau taucht in der Geschichte einer anderen auf.
Die Handlung zu besprechen, sprengt den Rahmen, doch können Sie diese hier im externen Link - ebenso den Trailer - finden.
Deshalb lassen wir jetzt Kritiker sprechen.
Filmstarts, Christoph Petersen: „In die Sonne schauen ist eine meisterhafte und mitreißende Meditation über den (weiblichen) Schmerz, der sich im Laufe von 100 Jahren in einem Vierseitenhof in der Altmark ansammelt. Ein so grandios wie radikal inszenierter (Geister-)Film, der gleichermaßen verstört wie fasziniert, berührt wie niederschmettert – und zwischendrin sogar immer wieder mit makabrem Humor überrascht. Schon seit längerem schafft es kaum ein deutscher Film in den Cannes-Wettbewerb – und trotzdem ist es keine Überraschung, dass sich Cannes und die Berlinale wohl regelrecht darum geprügelt haben, diesen so besonderen Film zeigen zu dürfen.“
Moviepilot, Jenny Jecke: „In den 149 Minuten mit Alma, Erika, Angelika und Nelly habe ich die unzähligen teutonischen Prestige-Dramen mit
Babelsberg-Bauten und glänzenden Oldtimern vergessen. Verschwunden waren während der Laufzeit die edlen Historienstreifen, die keine Fragen
mehr stellen, weil sie alle Antworten zu glauben kennen. Stattdessen habe ich einen manchmal desorientierenden, oft erschreckenden und durchweg herausfordernden Film gesehen. In die Sonne schauen beweist einmal mehr, wie viel Leben (und Tod) im deutschen Kino steckt
– wenn jemand den Mut hat, danach zu suchen.“
Der Eintritt in das ADFC-Fahrradkino beträgt 10 €, für ADFC-Mitglieder 8 €., bei Überlänge ab 140 min 1 € Aufschlag