Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Siegburg

Fahrradklimatest 2020

Fahrradklimatest 2020 © April Agentur

Fahrradklima in Siegburg leicht verbessert

ADFC fordert mehr Tempo beim Ausbau der Alltagsradler-Infrastruktur

Das Fahrradklima in Siegburg hat sich in den letzten zwei Jahren etwas verbessert. Dies ist das Ergebnis des Fahrradklima-Tests, einer Befragung von Radfahrenden, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums bundesweit durchführt. Die aktuelle Befragung, an der 246 Personen aus Siegburg teilnahmen, wurde im Herbst 2020 durchgeführt; die Ergebnisse liegen seit Mitte März vor. Danach liegt die Gesamtbewertung für Siegburg auf einer Schulnotenskala nun bei 3,95 (2018: 4,20). Im kreisweiten Vergleich liegt Siegburg nun im vorderen Mittelfeld.


Die detaillierten Ergebnisse für Siegburg stellte der ADFC nun gemeinsam mit der Stadtverwaltung der Öffentlichkeit vor. Am besten bewertet wurden in Siegburg die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung (2,6) und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,9). Daneben erreichten auch die Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen am Radfahren (3,1), die Möglichkeiten zum zügigen Radfahren (3,1), und die Fahrradwegweisung (3,2) akzeptable Bewertungen. Demgegenüber fallen die Bewertungen für die Infrastruktur meist schwach aus, dies betrifft das Fahren
auf Radwegen und Radfahrstreifen, das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (beide 4,5), die Führung des Radverkehrs an Baustellen und die Ampelschaltungen (beide 4,7) die Breite der Wege für Radfahrende (4,8) sowie die Falschparkerkontrolle auf Radwegen (4,9). Gegenüber 2018 gab es bei den meisten Kriterien leichte Verbesserungen. Positiv fällt hier die Bewertung des Fahrradleihsystems auf (3,5), die nun um 1,1 Notenstufen über der Bewertung von 2018 liegt. Hier macht sich bereits das Leihradsystem RSVG-Bike bemerkbar, obwohl dieses 2020 während der Befragung gerade erst eingeführt wurde.


Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, erwartet bei diesem Kriterium in zwei Jahren noch eine weitere Steigerung. Allerdings ist dieses Kriterium den Radfahrenden nicht besonders wichtig, wie die Befragung zeigt. Wichtiger sind den Befragten die zahlreichen InfrastrukturKritierien, bei denen Siegburg meist nicht über eine Bewertung von 4,0 hinauskommt. „Damit die Bewertungen auch hier besser werden, muss Siegburg in den nächsten Jahren konsequent die begonnenen Projekte vollenden und weitere Planungen auf den Weg bringen“, forderte Lorscheid. „Gerade von den vom ADFC initiierten Radpendlerrouten zu den Nachbarstädten versprechen wir uns mehr Zufriedenheit unter den Alltagsradlern – voraus¬gesetzt es kommt tatsächlich zu einer zügigen Realisierung.“ Gerade bei den Alltagsradlern drücke der Schuh, so Lorscheid. „Die Landes¬regierung hat mit 25% Radverkehrsanteil ein ehrgeiziges Ziel formuliert – doch ohne den konsequenten Ausbau der Infrastruktur für Alltagsradler ist diese Steigerung nicht zu bewältigen.“ „Die vor kurzem beschlossene Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr ist ein wichtiges Signal, damit wird ein wichtiger Kritikpunkt bei den vergangenen Befragungen endlich angegangen“, sagte Sebastian Gocht, Sprecher des ADFC Siegburg. Dasselbe wünsche man sich auch bei der Vorfahrt für den Bahntrassenradweg: „Die Umsetzung sollte aber mit höherem Tempo geschehen als die erst nach mehr als zehn Jahren erfolgte Beseitigung der Umlaufsperren.“, so Gocht. Und eine verbesserte Falschparkerkontrolle wurde schon nach dem letzten Fahrradklima-Test vor zwei Jahren vom damaligen Bürgermeister versprochen.

https://siegburg.adfc.de/pressemitteilung/fahrradklima-in-siegburg-leicht-verbessert

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